Montag, 2. Februar 2009

Spaß mit der Deutschen Bahn

Gestern fuhr ich um 16.33 Uhr in Berlin los und sollte eigentlich um kurz nach 23 Uhr in Ulm ankommen - allerdings habe ich die Rechnung ohne die Bahn gemacht! Dabei hätte ich eigentlich meinen Optimismus bzgl. einer pünktllichen Ankunft bereits dämpfen sollen, nachdem klar war, dass ich in Mannheim für das Umsteigen ca. 5 Minuten Zeit habe...

Nachdem der Zug in Berlin dann losgefahren ist (da war er noch pünktlich, ist ja auch der Startpunkt) kam
kurz vor dem nächsten Halt Wolfsburg die Durchsage, dass wir dieses mit ca. 10 Minuten Verspätung erreichen werden, da LEIDER ein falscher Triebwagen verwendet wurde, der die erforderliche Geschwindigkeit nicht fahren kann/darf/... D.h. also der DB war bereits in Berlin bei der Abfahrt klar, daß dieser ICE niemals pünktlich sein wird. Da so recht schnell absehbar war, dass ich in Mannheim den (letzten) direkten Zug nach Ulm nicht erreichen werde, habe ich mich nach Alternativen erkundigt (Augsburg z.B., erreichbar ab Fulda). Eine Durchsage hielt aber "Passagiere mit dem Ziel Stuttgart und Ulm" davon ab, diesen anderen Weg zu nehmen - weiß die Bahn vielleicht mehr? Hat der andere ICE auch Verspätung und ist doch noch erreichbar? Naja, abwarten... weitere Informationen blieben leider vorerst aus.

In Mannheim kamen wir mit ca. 25 Minuten Verspätung an - zu wenig, um einen Bestätigung über die Verspätung zu erhalten. Als nächste Möglichkeit Richtung Stuttgart zu gelangen wurde uns ein anderer (ebenfalls verspäteter) ICE empfohlen - dort gab es natürlich (schließlich war Sonntag abend!) keine Sitzplätze mehr - ärgerlich dass man der Bahn also Geld für die Sitzplatzreservierung gezahlt hat...

In Stuttgart gab es laut Faltblatt die Möglichkeit mit einer Bummelbahn nach Ulm zu kommen (Ankunft weit nach 1 Uhr) oder einen EuroNight zu nehmen. Da mir unklar war, ob ich diesen mit meinem LIDL-Ticket verwenden darf und wie es überhaupt weitergeht, hab ich die Zugbegleiterin gefragt. Diese teilte allen Fahrgästen mit ähnlichen Zielen (Ulm, Augsburg, München) mit, dass wir den EN nehmen dürfen und sollen(!) - uns aber bitte in Stuttgart am Service Point treffen mögen, damit wir gesagt bekommen, welchen Wagen wir besetzen dürfen.

In Stuttgart kamen wir dann um 23.05 an (um 22.59 Uhr wurde die Ansage wegen der Nutzung des EN doppelt wiederholt und die Ankunft auf 23.00 angekündigt ... ). Der EN wäre da eigentlich schon so gut wie weg gewesen (Abfahrt 23.07), aber es ist ja Verlaß auf (in diesem Fall) die ÖBB: der EN hatte ebenfalls Verspätung (angekündigt waren 20, real 35 Minuten).
Die nicht sonderlich freundliche Dame am Stuttgarter Servicepoint wies mich und andere Reisende darauf hin, dass wir "einfach einsteigen" sollen in den EN, das ist schon ok.

Das haben wir denn auch getan. Just nachdem der Zug nach einem 10minütigen Aufenthalt im Stuttgarter Hbf anfuhr, kam ein österreichischer Schaffner und wollte von uns allen 5 EUR für eine Zwangsreservierung (in einem ansonsten leeren! Zug) kassieren. Nach einigen lautstarken Äusserungen stellte sich dann heraus, dass der Schaffner nicht informiert wurde über die verspäteten Fahrgäste oder darüber daß uns gesagt wurde, dass wir doch mit dem EN fahren sollen. Ein paar Telefonate später klärte sich das glücklicherweise auf und wir konnten uns die 5 EUR schenken.

Eine Bestätigung über die so insgesamt entstandenden 90 Minuten Verspätung war natürlich von dem österreichischen Schaffner nicht zu bekommen und als ich endlich in Ulm war, war der dortige Servicepunkt bereits geschlossen.

Fazit: Ärgerlich ist v.a. die mangelnde Kommunikation der Bahn mit anderen Unternehmen (ÖBB) - außerdem ist es ziemlich frech, Fahrgäste einfach in einen reservierungspflichtigen Zug "abzuschieben" und diese dann den Ärger selber klären lassen! Ebenso ärgerlich ist es, sich nicht früher um Alternativen zu kümmern, wenn man schon einen falschen Triebwagen verwendet und so absehbar ist, dass Verspätungen unvermeidlich sind! Das alles ist wieder mal ein Zeugnis echter Kundenfreundlichkeit von Seiten der DB ....
Gelernt habe ich durch diese Erfahrung allerdings, dass die Strecke Ulm-Berlin am besten nur durch direkte Verbindungen zu nutzen ist...

Amüsant war allerdings die mehrfache Durchsage, dass im Bordrestaurant Happy Hour wäre - das erste Mal dass diese Durchsage kam, hiess es "es ist jetzt 20 Uhr und somit Happy Hour" - es war da bereits 20.05 Uhr ;-) Scheinbar sind Streiks das einzige, was die Bahn pünktlich hinkriegt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

für eine erstattung braucht man keine bestätigung vom schaffner. die bahn hat das in ihrem system gespeichert. also einfach fahrschein mit entspechendem formular (bekommt man an jedem service point) einreichen. fertig.